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Ankunft in Wadi Halfa (Sudan)
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Das Video zur zweiten Etappe

 Hier das komplette Video der zweiten Afrika.bike-Etappe. Mein Tipp: mit ein wenig Zeit an einem großen Bildschirm schauen und genießen.

 

 

Bericht von unterwegs

Während der Reise habe ich nahezu täglich von unterwegs eine kurze Statusmeldung gegeben. Per SMS an Twitter, Twitter an Facebook und per Facebook-Einblendung auf meiner Webseite.

 
30. Juli 2014 ·
Habe ein flaues Gefühl im Magen. Morgen kann ich bei der Botschaft anrufen und erfahre, was mit meinem Visum ist. :-/
1. August 2014 ·
Anruf bei der sudanesischen Botschaft hat ergeben, dass ich das Visum bekomme. "Ach, der mit dem Fahrrad, richtig?" fragte eine nette Dame.
1. August 2014 ·
Zu 99% würden sie Pass+Visum heute absenden. Machen sie es aber erst Montag, dann kriege ich es wohl nicht rechzeitig. (Abreise=Die mittags)
2. August 2014 ·
Der Postbote war da! Na, was mag da wohl drin sein??? :-) http://t.co/N7Cqzkoojt
2. August 2014 ·
Visum habe ich! Das war knapp - Montag wäre letzter Termin gewesen. Dienstag bin ich bereits auf dem Weg zum Airport! http://t.co/ROnR9p9Wno
4. August 2014 ·
Mithilfe meiner fleißigen Neffen wird das Fahrrad verpackt. 300m Haushaltsfolie. Morgen geht es los. http://t.co/NnjUrFl8AQ
5. August 2014 ·
Warum ich auf dieser Tour kein Spendengeld sammle? Weil ich sehr, sehr enttäuscht bin, wie der Freundeskreis Arusha/ Tanzania mit dem Geld umgegangen ist.
Mehr dazu hier: ==> Warum kein Spendenprojekt?
6. August 2014 ·
Das war mein Blick beim Frühstückessen in Luxor. Über den Nil fast bis ins Tal der Könige. Bin plangemäß 120km bis nach Edfu gefahren, bei Temperaturen über vierzig Grad und ohne Schatten.
Fix und fertig versuche ich mich mental auf morgen vorzubereiten. Noch einmal die Prozedur, 120 km bis Assuan; aber ich versuche früher zu starten, um dafür über die Mittagszeit pausieren zu können.
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7. August 2014 ·
In Edfu habe ich im einzigen Hotel der Stadt geschlafen. Besser, als an irgendeiner Tankstelle das Zelt aufzubauen.
Leider befindet sich das Hotel im dritten Stockwerk und mein Zimmer dann im sechsten. Und das mit 20kg Fahrrad, 28kg Gepäck und einiges an Wasser!
"Elevator - no! Hotelboy - no!". Und so kam noch mal ein kleines Workout gestern Abend auf mich zu. Bewegung soll ja gesund sein!
Entlohnt wurde ich dafür mit einem herrschaftlichen Blick auf den örtlichen Tempel!
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8. August 2014 ·
Eitel darf man nicht sein! Gestern Nachmittag, zwei Stunden vor Sonnenuntergang und 30km vor meinem Ziel Assuan.
Der Weg führte immer nach Süden, die Sonne über Stunden von rechts, ein Handtuch das Schlimmste hinsichtlich Sonnenbrand verhindern.
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8. August 2014 ·
Gestern Abend in letzter Minute vorm Sonnenuntergang in Assuan angekommen und damit "Ägypten" beendet.
Zwei Tage bleibe ich nun hier, um ein Fährticket über den Stausee in den Sudan zu besorgen.
Ich schlafe standesgemäß in der besten Adresse der Stadt, dem Mövenpick-Hotel auf einer der Inseln mitten im Nil. Hatte ich vorab für einen echt schmalen Taler gebucht, die Touristenflaute trifft hier nicht nur die armen Leute.
Mit dem Rad zur Insel überzusetzen war mal wieder ein kurioser Augenblick.
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8. August 2014 ·
Großes Problem! Ich war heute bei dem Büro, dass die Tickets für die Fähre in den Sudan verkauft. Erwartungsgemäß war heute am Freitag (= moslemischer Sonntag) geschlossen.
Über Handy war der Besitzer erreichbar. Er sagte allerdings, dass die Fähre an Sonntag bereits komplett ausverkauft ist. Die nächste fährt erst nächsten Sonntag.
Nun ist genau das eingetreten, was ich befürchtet habe. Morgen früh gehe ich hin und versuche nochmals mein Glück persönlich.
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9. August 2014 ·
Um Punkt 9 Uhr machte die Bude auf, die die Tickets für die Fähre in den Sudan verkauft. Die erste Nachricht war, dass es für morgen keine freien Plätze mehr gibt. Erst für nächsten Sonntag wieder.
Ich stellte mich trotzdem an, ließ ein paar Dollarscheine aufblitzen. Aber man sagte mir nur ganz unbeeindruckt, dass keine Plätze mehr seien und ich bis 10 Uhr warten möge, dann kommt jemand der mir das auch auf englisch noch einmal erklären könne.
Also setzte ich mich in eine Teestube um zu warten und ....
9. August 2014 ·
... also setzte ich mich in eine Teestube um zu warten und das Folgende bestätigt wieder alle Klischees, die man über arabische Länder so hört.
Der Mann am Tisch lädt mich zum Tee ein. Wir unterhalten uns, wobei schnell klar wird, dass mein Arabisch besser als sein Englisch ist. Als er hört, dass ich morgen in den Sudan fahren will fragt er mich ob wir nicht zusammen fahren wollen. Ich sage ja, aber ich habe kein Ticket.
Hamed (ganz links im Bild) führt zwei, drei Telefonate und behauptet nun, dass für morgen alles klar sei. Er kommt mich um 8 Uhr früh abholen. Den Preis, den er mir nennt ist exakt der offizielle Preis.
Ich lud ihn anschließend noch auf einer Cola ein und der andere Mann, der sich zu uns gesellte wurde mir als der Dritte in unserer kleinen Reisegruppe vorgestellt.
Heute Abend treffen wir uns nach Sonnenuntergang um 7 Uhr und wollen noch ein wenig im die Häuser ziehen.
Heute früh hatte ich noch eine Sch**ss-Laune, jetzt bin ich total optimistisch.
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10. August 2014 ·
Ja, ich gebe es zu: der Abschied aus dem 5-Sterne-Hotel hinaus in die Wüste fällt schwer.
Nun geht es aber erst mal einige Hundert Kilometer mit dem Schiff über der Stausee.
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10. August 2014 ·
Perfektionierte Ineffizient: um 9 Uhr habe ich meinen Pass abgegeben, um um 14 Uhr bei Verkaufsstart dabei zu sein. Gegen 18 Uhr fährt d ...
10. August 2014 ·
Was mich mit diesen Leuten verbindet?
Wir alle haben heute ab 9 Uhr am Hafen versucht ein Ticket zu bekommen, um so gegen 17 Uhr zu erfahren, dass es NICHTS wird. KEIN TICKET, KEIN SUDAN!
Bin immer noch in Assuan, MEGA ENTTÄUSCHT und überlege, wie ich die nächste Woche nutzen könnte.
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11. August 2014 ·
Erneut stundenlanges Anstehen um ein Ticket für nächsten Sonntag. Ich war etwas leichtsinnig und kam recht spät, daher wurde ich die Nummer 108 auf der Warteliste. Erneut bangen, hoffen und beten für etwas über drei Stunden. Aber es wurden heute alle Wartenden bedacht. So auch ich.
Nächsten Sonntag geht es dann endlich in den Sudan.
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12. August 2014 ·
So, nun habe ich 5 Wartetage, bis Sonntag.
Gestern war ich in einer Buchhandlung und habe zwischen angestaubten Ladenhütern dieses schöne Buch entdeckt: Arabisch ohne Lehrer. Ein etwas erweiterter Wortschatz kann nur hilfreich sein und mit der Aussprache wird man mir sicherlich in der Teestube helfen.
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12. August 2014 ·
Ich halte Assuan für die schönste ägyptische Stadt, weit besser als Kairo, Luxor, Sharm-el-Sheik, Hurghada, ...
Es ist aber erschreckend, wie wenig hier los ist.
Ich bin heute drei Stunden umhergelaufen, vom Hotel bis zum unvollendeten Obelisken und zurück. Elf Hotel-Schiffe habe ich gezählt, die ungenutzt am Ufer festgemacht waren, fast alle Lokale entlang des Nils geschlossen und an den Sehenswürdigkeiten touristenleere Souvenir-Basare.
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13. August 2014 ·
Auch die Regionalzeitung hat gestern berichtet.
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13. August 2014 ·
Heute eine Fahrradtour zu den Staudämmen gemacht. Nach langer Diskussion mit den Militärposten durfte ich trotzdem nicht über die alte Staumauer (Bild) fahren. Also ein Pickup angehalten, Fahrrad rauf und rüber.
Nach noch längerer Diskussion mit den Militärposten durfte ich mit Fahrrad auch nicht auf den Hochdamm, der den 500km langen Nasser-Stausee anstaut. Also umgedreht.
Nach kurzer Diskussion auf dem Rückweg ließ man mich über die alte Staumauer dann doch mit Fahrrad fahren. Diese zwei Kilometer habe ich sehr genossen, das war geil!
Die nächsten Tage probiere ich erneut mein Glück.
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14. August 2014 ·
Basare sind ja nicht so mein Ding! Aber wegen meines Überangebots an Zeit habe ich mich heute mal drei Stunden dort herumgetrieben und einfach mal nur so Leute beobachtet.
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15. August 2014 ·
Blick auf Assuan kurz nach Sonnenaufgang.
Heute werde ich mich nochmals bemühen mit Rad auf die Staudämme zu kommen. Ziemlich aussichtsloses Vorhaben, aber ein gutes Hitze-Training. Einfach mal bei Google "Wetter Assuan" eingeben.
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15. August 2014 ·
Ein Wort zu den Temperaturen: so gegen 13:30 Uhr ist es am heißesten. Heute habe ich 44°C gemessen - im Schatten wohlgemerkt! Trotzdem ist es dort erstaunlich gut auszuhalten, solange man sich nicht bewegt - die Luft ist hier angenehm trocken.
Das Fahrradfahren wird aber schon ab 11 Uhr anstrengend, die von oben drückende Sonne und der schwarze, strahlende Asphalt belasten sehr stark. Wolken gibt es keine. Und Wind fühlt sich wie ein Fön an, der einem direkt ins Gesicht bläst.
Am unangenehmsten empfinde ich jedoch, dass sich mein mitgeführtes Wasser extrem aufheizt, egal wo ich es bisher transportiert habe. Da muss mir etwas einfallen lassen, weil das heiße Wasser weder erfrischt noch schmeckt. Evtl. besorge ich mir Alu-Folie oder so.
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17. August 2014 ·
So, heute nun zweiter Anlauf um über den Nasser-Stausee per Schiff zu kommen. Dieses Mal ohne Schlepper, dafür mit gültigem(?) Ticket.
Das ursprüngliche Ziel Khartum ist nun nicht mehr zu schaffen. Mir fehlt ja nicht nur die eine hier in Assuan verbrachte Woche, sondern ich muss auch am Ende meines Urlaubs wesentlich mehr Aufwand betreiben um zum Flughafen kommen.
Erst einmal hoffe ich morgen Abend in der sudanesischen Grenzstadt Wadi Halfa anzukommen, will dann 4 Tage den Nil entlang bis nach Dongola, um von dort ggf. noch quer durch die Wüste bis nach Karima zu fahren. Das hängt aber alles vom Wasser und den Temperaturen ab.
Bye bye Assuan!
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17. August 2014 ·
Ich bin auf dem Schiff. Bereits seit 8 Stunden. Und seit 30 Minuten fahren wir auch bereits.
20. August 2014 ·
Bin im Sudan! Sudanesen sind angenehme Menschen, mir geht es gut, nur mein Fahrrad will nicht mehr. Vorgestern Abend erster Platten, Schlauch gewechselt und im 40 Grad heissen Hotelzimmer geflickt. Im dritten Anlauf konnte der Kleber den Flicken endlich halten.
Gestern Nachmittag erneut Platten, zweiter Ersatzschlauch rein, Flicken an meinem Uebernachtungsort (die Goldgraeber-"Stadt" mit dem schoenen Namen 'El Beer') aufgrund Wassermangels nicht moeglich. Schlauchwechsel mitten in der Wueste bei ueber 40 Grad bei zur Neige gehenden Wasservorraeten ist auch eine Erfahrung fuer die ich mich bedanke, aber nie wieder haben muss.
Heute Vormittag erneut Platten - nun den leidlich geflickten Schlauch hinein. Keine 10km spaeter laesst dieser erneut die gesamte Luft ab - Aus, Schluss, vorbei!
Bin nun mit Bus in die erste richtige Stadt hier im Sudan - Dongola - gefahren und versuche morgen im hiesigen Fahrradladen mein Glueck. Aber wenn ich mir hier die China-Raeder so anschaue, dann glaube ich nicht, dass man mir helfen kann. :-(
==> 2 BILDER von zuvor
22. August 2014 ·
Info zum Stand der Fahrradtour, Bilder folgen:
Ich bin vorgestern von Wadi Halfa bis in die Stadt Akasha gekommen. Dort hat auch der letzte (bereits geflickte, und ca. 15km funktionierende) Schlauch an einer neuen Stelle den Geist aufgegeben. In Khartum koennte ich (vielleicht) neue Schlaeuche bekommen, muesste dazu aber 800km nach Sueden fahren und anschliessend wieder zurueck, um dann die restlichen drei Tage vielleicht ein paar Kilometer zu schaffen.
Nein, das mache ich nicht!
Akasha ist der Endpunkt dieser Tour und ich freue mich bereits darauf an dieser Stelle beim naechsten Mal weiterzumachen. Mit besserem Material, davon kann hier jeder ausgehen!
Der Sudan ist interessant, aber keine touristische "Perle", soweit ich das bisher sehen konnte. Allein die Temperaturen sind touristenfeindlich. Die Menschen jedoch sind hier grossartig, es macht richtig Spass der einzige Tourist in der ganzen Stadt zu sein.
22. August 2014 ·
EIN ERLEBNIS, DAS MICH SPRACHLOS MACHTE!
Da ich vom Radtouristen zum Backpacker geworden bin, habe ich gestern das ca. 60km von Dongola entfernte Kerma besucht - mehr dazu spaeter.
Auf der Rueckreise musste ich den Bus wechseln und ging aus der gleissenden Sonne und den 40 Grad Celsius in eine dunkle Teestube. Dort warteten bereits 4 Sudanesen, die ich aufgrund ihrer Hautfarbe von draussen gar nicht gesehen hatte. Ich fand das aber so witzig, wie wir - ein Bleichgesicht und 4 Schwarze - da so in einer Reihe sassen und Tee tranken, dass ich davon ein Foto machte. Dazu wechselte ich das Objektiv der Kamera, und lies es versehentlich neben meinem Platz in der Dunkelheit liegen. Oder es rollte aus der Tasche oder was auch immer .... - jedenfalls verlor ich es.
Ich fuhr die 60km zurueck nach Dongola und schaute dem Abendgebet intensiv zu, ass Abendbrot, checkte Internet, kaufte Wasser, ..... Das Fehlen meines teuren Weitwinkels hatte ich noch nicht bemerkt.
Ich komme dann schliesslich zum Hotel zurueck, begruesste das Personal und auf einmal holt einer von denen mein gutes Objektiv hervor! Spontan mein erster Gedanke: die waren in meinem Zimmer und haben sich was aus meinem Gepaeck ausgesucht, was sie nun als Vase nutzen wollen oder was auch immer. Aber halt, das hatte ich doch nachmittags noch beim Tempel benutzt. Ich war perplex und fragte, woher die das haben.
Der exzellent englisch sprechende Sohn des Hotelbesitzers meint ziemlich beilaeufig: ich haette es in Kerma verloren und die Leute haben es daher vorbeibringen lassen. Ich glaubte dem nicht! Woher sollten die Leute am Tempel denn wissen, wo ich hier wohne. Gut, es gibt nur zwei Hotels und nur einen Touristen hier in der Stadt, aber dennoch. Ich fragte erneut nach.
Der Hotelier-Sohn sagte mir: die Leute in Kerma kennen den Minibusfahrer, mit dem ich nach Dongola fuhr. Den riefen sie an und fragten, wo denn dieser Tourist exakt hingefahren sei. Der Minibusfahrer erzaehlte ihnen, dass ich am "Lord"-Hotel abgestiegen bin und so haben die Kerma-Leute mein Kameraobjektiv dem naechsten Minibus mitgegeben, damit es zurueck in meine Haende kommt.
Ihr koennt euch sicherlich vorstellen: ich war total BAFFFFFFFFFF!
Okay, sage ich, vielen Dank. Kann ich denn dem Minibusfahrer oder jemanden anderen etwas Trinkgeld fuer seine Bemuehungen geben? Kann ich mich irgendwie erkenntlich zeigen? Der Sohn sagte mir: nein, das ist nicht moeglich und nicht noetig. Der Fahrer sei schon wieder auf der Ruecktour.
OKAY, sage ich ihm, als Dank werde ich diese Geschichte in Deutschland erzaehlen. Das ist das Mindesteste, was ich tun kann. Damit die Leute in Deutschland erfahren, wie toll die Sudanesen sind. Seine Antwort liess meine Verwunderung erneut steigen: "Wieso? Tun das die Menschen in Deutschland nicht?" Ich sage ihm, einige tun es, andere aber auch nicht!
Er darauf: "Im Sudan ist es so: gehoert es dir nicht, dann nimmst du es auch nicht! Ganz einfach!"
==> 2-3 BILDER
22. August 2014 ·
Im Sudan angekommen bin ich am Montag gemeinsam mit einem japanischen Paerchen und einem Chinesen in Wadi Halfa. Waehrend diese ihr Busticket nach Khartum klarmachten, reparierte ich den ersten Platten am Vorderrad.
Wadi Halfa ist der heisseste Ort an dem ich jemals war! Die Waende des Hotelzimmers strahlten die Tageshitze auch nachts so stark ab, dass wir trotz Deckenventilator keinen Schlaf fanden.
Daher stellten wir - so wie auch die Einheimischen - unsere Betten im auf beiden Seiten offenen Hotelflur auf. Der durchziehende Wind und eine grosse Flasche Wasser machte die Nacht eigentlich recht ertraeglich.
Ich stand sehr frueh auf und war zum Sonnenaufgang abfahrbereit. Von 7:00 bis 11:00 Uhr ist die beste Zeit fuer Fahrradtouristen im Sudan, da sollte man 2/3 der Tagesstrecke geschafft haben. Danach kommt nicht nur Hitze, sondern auch unangenehmer Wind.
==> 2 BILDER
22. August 2014 ·
4 Bilder die innerhalb von 25km gemacht wurden. Im Hotel in Wadi Halfa hatte ich vorne ja den ersten Platten.
Bild(1): mitten in der Wueste den zweiten Platten. Es war aber ertraeglich, weil es relativ frueh noch war und nicht so heiss und meine Wasservorraete gut gefuellt.
Bild(2) und (3): der dritte Platten, wieder mitten in der Wueste. Die Sonne drueckte wahnsinnig von oben, der Asphalt strahlte auch schon wie ein Doenergrill. Mein Wasser ging bedrohlich zur Neige, nur noch 2 Liter hatte ich bei mir. Mulmiges Gefuehl!
Bild(4): Keine 10km spaeter war ich im Goldgraeber-Ort 'Akasha' angekommen. Diese Buden sind bereits das Dorf - mehr war da nicht. Das Rad hatte den vierten Platten und ich liess es am Strassenrand stehen. Klauen konnte es in dem Zustand ja eh keiner.
Akasha ist somit Endpunkt dieser Tour, und vermutlich Start der naechsten.
==> 4 BILDER
23. August 2014 ·
Das touristische Highlight dieser Region ist das Dorf Kerma, ca. 65km noerdlich von hier. Es ist die aelteste bewohnte Stadt Afrikas (ca. 10.000 Jahre) und war einst Zentrum der aegyptischen und nubischen Kultur.
Der Ticket-Kauf war aufwaendig: Papiere ausgefuellt und mein Reisepass benoetigt, eine Schaar Polizisten zeichneten das gegen. Daher fragte ich den netten Verkaeufer, wie viele Touristen denn in der letzten Woche hier vorbeigekommen seien.
Er meinte im Juni war es einer, im Juli drei und im August bin ich nun der erste!
Die Deffufa (3000 Jahre alter Tempel-Palast aus Lehmziegeln) war vom Regen der letzten Jahrtausende ziemlich verwaschen. Auch wenn es der groesste Lehmziegelbau Afrikas ist, ist es jetzt nichts, das ich mir unbedingt noch einmal anschauen muss.
==> 2 BILDER
23. August 2014 ·
Habe heute die defekten Schlaeuche kriminaltechnisch untersucht.
CSI Sudan hat dabei festgestellt, dass die beiden Schlaeuche an der Innenseite Laengsrisse aufweisen. Also nicht wirklich Risse, aber es sind eben keine Loecher, sondern ca. 3cm lange Materialdefekte, die natuerlich besonders in der Mitte relativ fix die Luft rausliessen.
Exakt, was ich bereits bei dem ersten Schlauchwechsel in Wadi Halfa feststellte. Diesen Schlauch flickte ich ja, und an der Stelle liess er wieder Luft. Der Flicken deckte einfach nicht alles ab.
Alle drei Defekte befanden sich aber an (vom Ventil aus gesehen) unterschiedlichen Stellen - das heisst, dass es am Reifen wohl nicht gelegen hat.
Auch wenn ich von der Schlauchfertigung keine Ahnung habe, so vermute ich, dass diese Risse genau die Klebestellen der Schlauchfertigung sind, die sich aufgrund Hitze und Druck oeffneten. Das werde ich mal zu Hause recherchieren, ggf. sogar zum Hersteller einschicken - wenn der denn interessiert ist.
Abschliessend war es ein Fehler alle Schlaeuche 9 Monate vor der Tour zu kaufen und bei nur einem Versender. Das naechste Mal kaufe ich 4 Schlaeuche bei 4 verschiedenen Haendlern. Wenn einer dann seine Ware falsch lagerte, so trifft es nur einen Schlauch. Auch werde ich erst kurz vor der Reise kaufen bzw. achtsamer lagern.
Das erste Bild zeigt uebrigens den Bus, der dann mich und das Bike von Akasha nach Dongola brachte.
==> 3 BILDER
24. August 2014 ·
In Khartum angekommen! :-)
Mit dem Bus! :-(
==> 1 Bild
26. August 2014 ·
Khartum ist wesentlich moderner, als ich es nach all der Wüste der letzten Tage in einem stark muslimischen, afrikanischen Land erwartet hätte.
Die große Mehrzahl der Frauen und Mädchen tragen ein enges Kopftuch und lange Kleidung; dennoch machen sie häufig einen überraschend emanzipierten und modernen Eindruck auf mich.
Gestern sah ich mir den Zusammenfluss des Weißen und Blauen Nils an, leider herrscht dort strenges Fotoverbot. Das ganze ist wesentlich gewaltiger, als ich es mir vorstellte! Die Flüsse sind zwar weder weiß noch blau, haben aber auch noch nach dem Zusammengehen eine deutlich unterschiedliche Färbung.
==> 2 BILDER
26. August 2014 ·
In wenigen Stunden fliege ich zurück. :-(
Ursprünglich wollte ich das Fahrrad ja für die nächste Reise hier in Khartum bei jemanden lassen, den ich auf dem Schiff von Assuan nach Wadi Halfa kennen gelernt hatte.
Aber wegen der komischen Schlauchdefekte habe ich das Rad nun doch wieder auseinandergebaut und mit ein paar Klorollen, einer Menge Frischhaltefolie und einer Rolle Klebeband reisefertig gemacht.
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27. August 2014 ·
Für Entscheidung ist eindeutig: Der Preis an das unangenehmste Erlebnis, anstrengendste Strapaze und größte Herausforderung geht an die Rückfahrt von Flughafen Tegel nach Pasewalk!
Nur ein kleiner Auszug der Schikanen: am Flughafen niemand, der einem Münzen für den Gepäcktrolley tauscht, der TXL-Bus fährt schon mal los, während mein Fahrrad bereits im Bus ist und das übrige Gepäck noch draussen, DER HAUPTBAHNHOF HAT KEINE GEPÄCKTROLLEYS - GAR KEINE (!!!), Gepäckaufbewahrung für Sperrgepäck auch nicht, die Auskunft der Bahn besitzt bezüglich meiner konkreteren Fragen Null Komma Null Ahnung , .... - und am Pasewalker Bahnhof wird das alles nicht besser aussehen.
Ich bin einfach nur gefrustet und wünsche mich wieder in die Dritte Welt!
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GPS-Track der Fahrradtour

686.3 km, 14:31:24

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